4 June 2009: article in "Kölnische Rundschau"

Aljoscha, bioism, biofuturism




04.06.2009
Ungewöhnliche Begegnungen im Park

"Rheinblicke Einblicke" zeigt wieder Skulpturen in Stammheim - Projekt zum Klimawandel

CHRISTOPH OHREM

Niemand war hier irritiert, als man plötzlich einem "Form 4-a Läufer" gegenüberstand. Die schwarze, geschwungene Figur steht auf zwei Beinen inmitten einer saftigen Wiese. Das Blätterwerk der Bäume spendet den wandernden Menschen Schatten an sonnigen Tagen. Viele waren unterwegs im Schlosspark Stammheim, weil der Skulpturenpark mit der Ausstellung "Rheinblicke Einblicke" am Pfingstsonntag und -montag lockte. Über Pfingsten bot die Initiative Kultur Raum Rechtsrhein (KRR) den Menschen aus der Umgebung die Möglichkeit, den Skulpturenpark und die Kunst darin besser kennen zu lernen. Eine Besonderheit war das engagierte Projekt "art geo Köln".

Bereits zum vierten Mal in Folge wurde der Kunstpreis Schlosspark vergeben. Der mit insgesamt 4000 Euro dotierte Preis wurde an besonders herausragende Werke der Neuaussteller verliehen. Sandy Kraus konnte die hochkarätige Jury von sich überzeugen. Den zweiten und dritten Platz machten Monika Simon und der Künstler Aljoscha. Unter dem Applaus des Publikums nahmen sie die Ehrung entgegen. "Wir möchten damit den Künstlern etwas für ihre Arbeit zurückgeben", erklärte Hans Metzmacher vom KRR. Schließlich hatten die Künstler viel Aufwand betrieben, um die Skulpturen zu erstellen und in den Park zu befördern. "Ganz besonders die Mädchen vom Handwerkerinnenhaus haben dabei geholfen, die Skulpturen mit zu errichten", unterstrich Metzmacher.

Eine Novum war das Projekt "art geo Köln". Durch Kontakte des KRR war es möglich, die schottische Künstlerin Professor Elisabeth Ogilvy vom Edinburgh College of Art zu gewinnen. Sie kuratierte das Projekt und brachte viele internationale Künstler zusammen. Die Arbeiten beschäftigten sich mit dem Phänomen Klimawandel. Diesen behandelte man im Spannungsfeld von Natur und Kultur. Man wolle hier Impulse setzten, meinte Ogilvy: "Kunst kann Anregungen geben zur Lösung globaler Probleme." An dem Projekt beteiligten sich unter anderem etwa Stephen Hurrel aus London oder Yoshihito Kawabata aus Japan.

Dieser Teil der Ausstellung, die "art geo Köln", ist exklusiv, weil er nicht wie sonst üblich bis zum nächsten Jahr Bestand hat, sondern unter Umständen schon früher wieder abgebaut wird.

Damit die Gäste die Kunstwerke besser einordnen konnten, wurden stündlich Führungen organisiert. Der Andrang war groß. Viele wollten wissen, was es mit den zwölf Skulpturen, die dieses Jahr hinzugekommen sind, auf sich hat. Neben den Führungen konnten die Interessierten selbstverständlich auch mit den Künstlern das Gespräch suchen.

Kunst für Zuhause beim Wow!-Markt

Wer ein bisschen von dem Flair des Parks mit nach Hause nehmen wollte, ging beim Wow!-Markt vorbei. In einer Ecke des Parks konnte man dort Keramiken, Holzskulpturen, Arbeiten aus Metall und Grafiken für Summen zwischen 150 und 1500 Euro ersteigern. Vielen genügte aber schon das Fotografieren der Skulpturen.

Metzmacher zeigte sich zufrieden: "Die Bürger identifizieren sich inzwischen mit dem Park." Er bekomme manchmal auch Anrufe von Besuchern, wenn etwas nicht stimme. Nur so könne man dafür sorgen, dass der Park weiter so schön und die Skulpturen gut geschützt seien.

Für Metzmacher ist das Ende des Pfingstwochenendes der Startttermin für die Planungen der Ausstellung im kommenden Jahr. Damit der Park weiter durch neue Skulpturen verschönert wird.